Arsenverbindungen als Energiequelle Bakterien produzieren wasserlösliche Arsenite
Top of PageZahlreiche Bakterienarten haben das Zellgift Arsen zu ihrer Lebensgrundlage gemacht: Sie gewinnen aus Arsenverbindungen Energie. Wie die amerikanischen Forscher Ronald Oremberg und John Stolz im Fachmagazin Science berichten, gefährden die Mikroben dadurch aber die Umwelt. So würden die Bakterien dazu beitragen, dass sich natürlich vorkommende Arsenverbindungen im Wasser leichter lösten. Trinkwasservorräte könnten so mit dem Gift kontaminiert werden
Die Vielfalt der Mikroben, die Arsenverbindungen zur Energiegewinnung nutzen, sei größer, als man bisher vermutet hätte, schreiben die Forscher weiter. Die Bakterien leben unter anderem in Salzseen, heißen Quellen und Wasserreservoirs. Derzeit sind 16 Bakterienarten bekannt, die Salze der Arsensäure, so genannte Arsenate, zu Arseniten umwandeln. Arsenite sind besonders giftig und leicht löslich in Wasser, so dass sie auch das Grundwasser verunreinigen können
In Deutschland kommen Arsenverbindungen vor allem in Altlasten ehemaliger Bergbauregionen wie dem Erzgebirge und dem Mansfelder Land vor. Generell erweise es sich als schwierig, das Gift im Haldenmaterial zu fixieren, damit es nicht in Bäche und Flüsse gelange, sagt Heinz Seidel vom Umweltforschungszentrum in Leipzig. (js.)
Science, Bd. 300, S. 939
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